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Geevarghese wurde am 21. September 1882 in Paveliyakavu in Mavelikara als Sohn von Thoma Panicker und Annamma geboren. Nach seiner Ausbildung in Kalari (Grundschule) besuchte er die CMS English School in der Nähe seines Wohnortes. Später setzte er seine Schullaufbahn an einer staatlichen Schule fort. Der Jacobite Metropolit Pulikottu Mar Divannasios, der von dem frommen, intelligenten und tapferen Kind Geevarghese erbaut worden war, brachte ihn zum Priesterseminar in Kottayam für höhere Studien und für die Priesterausbildung. Er absolvierte seine Schulabschluss an der MD Seminary High School mit Bravour. Später bestand er die Fellow of Arts (FA) -Prüfung am CMS College in Kottayam. Sein Bachelor- und MA-Studium in Geschichte und Ökonomie absolvierte er am Madras Christian College. Am 26. Dhanu 1074 (Malayalam-Kalendar) ordinierte ihn Pulikottu Mar Divannasios zum Diakon in der Kirche von Puthenkavu. Als Diakon verbrachte er seine Tage damit, die Sakramente zu predigen um die Malankara-Kirche wiederzubeleben, welche durch Rechtsstreitigkeiten geschwächt war. So wurde er zum Kūdasa Semmasan (Diakon der Sakramente) ernannt.

 

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Deacon PT Geevarghese wurde 1908 zum Direktor des renommierten MD Seminary High School ernannt. Er wurde am 15. August 1908 von Vattaseril Mar Divannasios im Priesterseminar Parumala zum Priester geweiht. Er wurde als MA Achen berühmt, da er der erste MA Degree-Inhaber unter den Priestern war.

Pfr. P.T. Geevarghese war von 1913 bis 1919 Professor für Geschichte, Politik und Wirtschaft an der Universität von Serampoor in West Bengal. In dieser Zeit ließ er sich von der indischen Kultur und Sanyāsa inspirieren und gründete in Zusammenarbeit mit den Studenten eine neue religiöse Bewegung (Sanyāsa Prasthānam), die MA Achan von Kerala nach Serampoor brachte, um dort eine höhere Ausbildung zu betreiben. Er beabsichtigte einen Ashram an einem isolierten Ort zu gründen, und wollte sich in Aktivitäten der "Liebe zu Gott", "des spirituellen Erwachens der Malankara-Kirche" und "der Erhebung der Unterdrückten der Gesellschaft" engagieren. Schließlich legte er seinen Posten an der Universität nieder und gründete am 15. August 1919 in Mundanmala in Ranni-Perunadu den „Order of the Imitation of Christ“, auch „Bethany Ashram“ genannt. Am 28. Januar 1925 wurde er in der Tirumoolapuram-Kirche zum Remban ernannt. Am 1. Mai wurde er in Niranam nach dem Namen Mar Ivanios zum Bischof geweiht. Er gründete am 8. September 1925, nachdem er zum Bischof von Bethany geweiht worden war, eine Ordensgemeinschaft für Frauen, bekannt als die Schwestern der „Sisters of the Imitation of Chirst“, die auch „Bethany Sisters“ genannt werden. Am 13. Februar 1929 wurde er zum Bethany Metropolitan erhoben. Metropolit Mar Ivanios hatte sein Leben der Wiederbelebung der durch Streitigkeiten und Prozesse geschwächten Kirche von Malankara gewidmet. Unter diesen Umständen gelang es MA Achen, der erst 30 Jahre alt war, im Jahr 1912 den Thron des Catholicos in Malankara zu etabilieren.

Zu einer Zeit als die Metrankakshi (Bischofspartei) und die Bavakakshi (Catholicos Party) vor Gericht verhandelt wurden, um den Titel Vattippanam (ein festes Bankdepot) zugunsten der Malankara-Kirche zu sichern, bemühte er sich Frieden und Versöhnung in der Kirche zu bringen. Die Synode der orthodoxen Kirche, die 1926 in Parumala einberufen wurde, um eine dauerhafte Friede in der Kirche zu finden, schlug die Wiedervereinigung der Malankara-Kirche mit der katholischen Kirche vor, und ermächtigte Mar Ivanios Verhandlungen mit Rom zu führen. Nach vierjähriger Ausdauer akzeptierte Rom den Vorschlag von Mar Ivanios zur Wiedervereinigung. Als jedoch das Urteil des Zivilgerichts in Vattippanam zugunsten des Metrankakshi fiel, zogen sie sich aus den Bemühung der Wiedervereinigung zurück.

 

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Aber Metropolitan Mar Ivanios zusammen mit Mar Theophilos, Fr. John OIC, Diakon Seraphion und Herr Kilileth Chacko kamen in Verbundenheit mit der katholischen Kirche und machten am 20. September 1930 vor Bischof Aloysius Maria Benzigor in der Aramana-Kapelle in Kollam das Glaubensbekenntnis.

Der Metropolit Mar Ivanios besuchte den Papst Pius XI im Jahr 1932. Die katholische Malankara-Hierarchie wurde am 11. Juni 1932 mit Trivandrum als Archieparchy, His Grace Mar Ivanios als Metropolitan-Erzbischof und Tiruvalla als Suffragan Eparchy unter Bischof Mar Theophilos errichtet.  Im Jahr 1947 besuchte Erzbischof Mar Ivanios Amerika und Australien. Dieser Besuch konsolidierte das Leben und den Fortschritt der katholischen Kirche von Malankara, indem sie die ekklesiologischen und theologischen Positionen der Syro Malankara katholischen Kirche und der Wiedervereinigungsbewegung in der Weltkirche teilte.

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Der Bischof Mar Ivanios hatte durch sein asketisches Leben und seine Bemühungen für die Gemeinschaft der Kirchen durch die im Wesentlichen ökumenische Bewegung der Wiedervereinigung einen globalen Einfluss. Durch seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der Erziehung und des Engagements für die Armen war er eine große Kraft in der Gesellschaft. Innerhalb von zweiundzwanzig Jahren seines Lebens als Metropolitan-Erzbischof von Trivandrum gründete er 78 Grundschulen, 18 Oberstufenschulen, 15 Gymnasien, 2 Lehrerausbildungsschulen und eine Kunsthochschule

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Als sich sein Gesundheitszustand verschlechterte, erhielt er die Krankensalbung (Kanthīla Susrusha). Er ordinierte Benedikt Mar Gregorios zum Weihbischof von Trivandrum. Am 15. Juli 1953 verstarb er. Seit seinem Ableben strömen Pilger zu seinem Grab in der St. Mary's Cathedral in Pattom, Trivandrum. Tausende nehmen an der jährlichen "Padayatra"(Wallfahrt zu Fuß) zu seinem Grab teil, die vom 10. bis 15. Juli jedes Jahres stattfindet, um sein Gedenken zu feiern. Am 14. Juli 2007 wurde er von seiner Seligkeit Moran Mor Baselios Cleemis Catholicos, dem großen Erzbischof der katholischen Kirche von Malankara, zum "Servant of God" (Diener Gottes) in der Kirche erklärt.

Die Syro-Malankarische Katholische Kirche führt in Deutschland heilige Messen in verschiedenen Gemeinden durch. Hier sind einige Gemeinden, in denen Gottesdienste stattfinden:

  1. St. Thomas Gemeinde (Bonn / Köln)
    • Bonn - Heilig-Geist Kirche, Kiefernweg 22, 53127 Bonn.
    • Köln - St. Mariä Himmelfahrt, Marzellenstr. 32, 50668 Köln.
    • Düsseldorf - St. Maria,Hilfe der Christen, Löricker Str. 37A, 40547 Düsseldorf.
  2. St. Joseph Gemeinde (Frankfurt / Mainz)
    • Frankfurt - Herz-Jesu Kirche, Eckenheimer Landstr.326, 60435 Frankfurt am Main.
  3. St. Mary’s Gemeinde (Krefeld / Düsseldorf)
    • Krefeld - St. Johann Baptist, Johannesplatz 1, 47805 Krefeld.
  4. St. Peter & Paulus Gemeinde (Heidelberg / Stuttgart)
    • Mannheim - Pfarrei Guter Hirte, Memeler Str.38, 68307 Mannheim-Schönau.
  5. St. Chrysostom Gemeinde (Herne / Dortmund)
    • Herne - St.Laurentius Kirche, Haupstr.317,44649 Wanne-Eickel.
  6. Mission Berlin
    • Berlin - St.Clemens, Kath.Kirche, Stressemannstr.66, 10963 Berlin.
  7. Mission München
    • München - St. Birgitta, Parkstr. 11, 82008 Unterhaching.
  8. Mission Hannover
    • Hannover - St. Marien Kirche, Wiedfeldstr. 48, 31008 Elze-Mehle.

 

Der Eucharistische Kongress im München Anfang der 60 er Jahre war ein entscheidendes Ereignis für die syro-malankarischen Katholiken in Deutschland. Es wurden damals durch die deutschen Bischöfe vorausschauend Gedanken gemacht wie die älterwerdende Generation im Medizinischen und pflegerisch künftig versorgt werden könnte. So kamen die ersten jungen Damen aus Indien durch den eifrigen Einsatz von unserem Erzbischof Benedikt Mar Gregorios und Bischof Zacharias Mar Athanasios nach Deutschland. Im Jahr 1963 kamen syro-malankarische Priesterkandidaten nach Königstein/Ts. bei Frankfurt. Das war der Beginn der syro-malankarischen Katholiken in Deutschland. Später kamen Ordensschwestern und Priester nach Deutschland. Die im Jahre 1964 und 1965 angereisten jungen Damen waren in verschiedenen Teilen Deutschlands in Krankenhäusern untergebracht. In Nordrhein-Westfalen waren sie hauptsächlich in den Städten Bonn-Venusberg, Neuss, Krefeld und in Ibbenbüren gewesen. In Baden-Württemberg waren sie in Heidelberg, Tübingen, Freiburg, Aachen und Emmendingen.

 

Die syro-malankarische oder westsyrische Liturgie hat ihren Ursprung in Jerusalem und Antiochien. Sie ist eine der ältesten Liturgien und wird daher zu Recht als die Mutter anderer orientalischen Liturgien bezeichnet, z.B. der ostsyrischen, byzantinischen und armenischen.

Die syrische Liturgie ist weit über ihr Ursprungsgebiet hinaus verbreitet. Sie wird von allen Kirchen gefeiert, die sich auf die syro-antiochenische Überlieferung berufen. Dazu gehören zwei mit Rom unierte Kirchen: das syrisch-katholische Patriarchat von Antiochien mit Sitz in Beirut und die syro-malankarische Kirche in Indien.

Der Aufbau der Liturgie ist einfach. Man kann ihr leicht folgen. Sie ist voller Symbolik, die Gewänder, die Ornamente, das ganze Ritual haben eine tiefe symbolische Bedeutung, alle Sinne werden angesprochen. Das Altartuch zum Beispiel hat die Farbe rot, grün und weiß: Rot für das Universum, grün für die Erde und weiß für die Kirche.

Es wird besonders die Opfergabe Jesu am Kreuz betont. Die Heilsgeschichte beginnt im Alten Testament und findet ihre Vollendung in Tod und Auferstehung Jesu. Es gibt kein Kreuz mit einem Korpus, denn das Kreuz ist nicht Symbol des Todes, sondern der Auferstehung. Daher gibt es mehrere Segnungen im Lauf der Liturgie, alle Gläubigen machen jeweils das Kreuzzeichen. Stark betont sind der Lobpreis und der Dank an die Dreifaltigkeit.

Es gibt neue eucharistische Hochgebete, die man „ Anaphora“ nennt. Die Eucharistie ist der Urquell unseres geistlichen Lebens. Daher wird sie als der Mittelpunkt der sieben Sakramente angesehen. Es ist die wichtigste Aufgabe der Kirche, das Volk Gottes zu einer näheren und wirksameren Teilnahme an der Eucharistiefeier zu bringen. Das ganze Volk darf die Eucharistie feiern, denn durch die Taufe haben alle Teil am Priestertum Christi. Der Gebrauch der Volkssprache (Malayalam in Indien) trägt dazu bei, dass zwischen dem Priester, dem Diakon oder Lektor und der Gemeinde ein fortwährender Dialog stattfindet.